Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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NRW-Urantransporte: Im Ernstfall kann die Bevölkerung nicht geschützt werden

(Bonn, Düsseldorf, Gronau, 06.05.2011) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) mit Sitz in Bonn fordert von der rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf endlich konsequentes Handeln gegen Atomtransporte in und durch Nordrhein-Westfalen. Im NRW-Koalitionsvertrag heißt es „Wir wollen Atomtransporte vermeiden, weil sie unnötige Risiken für Mensch und Umwelt mit sich bringen.“ Der BBU ist allerdings der Auffassung, dass gerade im Zusammenhang mit der Urananreicherungsanlage in Gronau die Zahl der Atomtransporte ständig zunimmt. Laut Udo Buchholz vom BBU-Vorstand wird die Kapazität der Anlage in Gronau ständig erhöht. Damit verbunden sind zwangsläufig immer mehr Urantransporte. Diese erfolgen mit LKW-Konvois oder mit Sonderzügen. So wurde beispielsweise am 2. Mai ein Sonderzug mit Uranhexafluorid im Bereich des Gronauer Bahnhofs beobachtet und fotografiert. Der Sonderzug, der von einer Lok der Bentheimer Eisenbahn gezogen wurde, bestand aus 11 Waggons. Erfahrungsgemäß hat jeder Waggon 50 Tonnen Uranhexafluorid geladen, demnach enthielt der Transport vermutlich 550 Tonnen Uranhexafluorid. Diese Uran-Fluor-Verbindung ist radioaktiv und reagiert bei Freisetzungen zu Flusssäure. Der BBU fordert das Verbot dieser Transporte, „weil im Ernstfall die Bevölkerung nicht geschützt werden kann“. Die Transporte erfolgen ohne Ankündigung und ohne Polizeischutz. Das hochgefährliche Material durchquert ungesichert Dörfer und Kleinstädte, aber auch Großstädte wie Köln und Düsseldorf. Die Seeverladung erfolgt in Hafenstädten wie Hamburg und Rotterdam.

Der BBU fordert insgesamt die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen, so auch die der Gronauer Urananreicherungsanlage. „Ohne angereichertes Uran aus Gronau wären viele Atomkraftwerke im In- und Ausland produktionsunfähig. Die rot-grüne Landesregierung lehnt die Nutzung der Atomenergie ab. Darum kann und muss sie die Betriebsgenehmigungen für die Gronauer Uranfabrik sofort aufheben“, so der BBU.

Der BBU ruft weiterhin zur Teilnahme an den dezentralen, bundesweiten Montagsmahnwachen für den Atomausstieg auf. Und der BBU ruft auch zur Teilnahme an den rund 20 Anti-Atomkraft-Demonstrationen auf, die am 28. Mai bundesweit gestreut stattfinden werden. Nähere Informationen über die Montagsmahnwachen und über den Demonstrationen am 28. Mai gibt es im Internet u. a. unter http://www.ausgestrahlt.de.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Fördermitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032.